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Wichtige Infos zur ASP - Afrikanische Schweinepest

Schwarzwild - Adobe Stock prochym

Was ist die ASP?

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine ansteckende und oft tödliche Infektionskrankheit, die von einem großen und komplexen Virus übertragen wird. Sie wurde erstmals in den 1920er Jahren in Afrika entdeckt und hat sich seitdem auf andere Teile der Welt ausgebreitet.

 

Welche Tiere sind betroffen und ist die ASP für den Menschen gefährlich?

Haus- und Wildschweine sind ausschließlich betroffen. Das Virus stammt ursprünglich aus Afrika und ist in Busch- und Warzenschweinen zu finden.

Die ASP ist keine Zoonose (Infektionskrankheit die zwischen Tier-Mensch/Mensch-Tier übertragen werden kann), das bedeutet für uns Menschen ist das Virus nicht ansteckend. Auch für andere Tierarten besteht keine Ansteckungsgefahr.

Der wichtigste Punkt besteht darin, dass sobald nur ein Hausschwein in einem Bestand infiziert ist, alle Tiere gekeult werden müssen und der Betrieb bzw. weitere Betriebe in der Umgebung für den Export von Schweinefleischerzeugnissen gesperrt werden.

Dies bringt einen großen wirtschaftlichen Verlust mit sich. Deutschland liegt weltweit auf Platz 3 der Exportländer von Schweinefleisch.

 

Wie wird die ASP übertragen?

Die Übertragung findet sowohl über direkten Kontakt, also von Schwein zu Schwein, als auch indirekt über kontaminierte Gegenstände (v.a. durch Blut der infizierten Tiere) und Schweinefleischerzeugnissen (v.a. Rohwurstwaren oder Pökelwaren) statt. Das Virus kann sich sehr lange in der Umwelt halten (z.B. Blut verseuchter Erdboden bis zu 205 Tage).

Schweinefleischprodukte spielen eine enorme Rolle bei der Übertragung auf größere Distanzen, weshalb mittlerweile in Deutschland an Raststätten darauf hingewiesen wird, keine Lebensmittel/Fleischprodukte liegen zu lassen oder unachtsam in der Natur zu verwerfen.

 

Wie äußert sich die ASP bei Schweinen?

Haus- und Wildschweinen zeigen eine unspezifische Symptomatik, wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen, verringerte Fluchtbereitschaft, Atemprobleme und Desorientierung. Schweine kommen mit kalten Temperaturen sehr gut klar, erhöhte Temperaturen (äußerlich, als auch erhöhte Körpertemperatur) jedoch machen ihnen schwer zu schaffen. Bei Fieber suchen Wildschweine vermehrt feuchtkalte Stellen auf, wie beispielsweise Bachbetten oder Suhlen.

 

Wo kommt die ASP in Deutschland vor?

Erstmals wurde das Virus im Landkreis Spree-Neiße am 10.9.2020 nachgewiesen. Mittlerweile sind zahlreiche Ausbrüche entlang der Deutsch-Polnischen Grenze zu verzeichnen. Im Jahre 2021 und 2022 waren es je 3 Ausbrüche in Hauschweinbetrieben. Seit Oktober 2021 sind Ausbrüche nördlich von Dresden aufgetreten.

 

Wie kann man die ASP bekämpfen?

Bisher gibt es keine Möglichkeit in Europa das Virus zu behandeln oder prophylaktischen dagegen vorzugehen. In der europäischen Union ist bis heute kein Impfstoff zugelassen. Das Virus ist vergleichsweise groß und sehr komplex, was die Herstellung eines unschädlichen Deletionsmutaten in Impfstoffen sehr schwierig gestaltet. Zudem ist die Notwendigkeit eines Impfstoffes mittlerweile fraglich, da die Ausbrüche bei Hausschweinen eher selten sind. Die bisherigen Verfahren der Tierseuchenbekämpfung sind deutlich günstiger und zeigen zudem eine hohe Erfolgsrate bei der Bekämpfung.

Wünschenswert wäre eine Impfung bei Wildschweinen mittels Ködern (ähnlich wie beim Fuchs und die Bekämpfung der Tollwut). Derartige Lebendimpfstoffe sind bisher nicht verfügbar.

 

Wichtig!

Bei der ASP gilt Anzeigepflicht, bereits bei Verdacht dieser Erkrankung muss dies dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden! Wird dies ignoriert, macht man sich strafbar!

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